31.07.2015 – Politiker respektieren Bürger – Wunschdenken?
Politiker respektieren Bürger – Wunschdenken?
MOIN, die neu formierte politische Kraft für das Overledingerland, kritisiert das wenig respektvolle Verhalten einiger kommunaler Politiker gegenüber Bürgern und fordert einen neuen Ton im Umgang mit den Menschen in den Gemeinden.
Wertschätzende Kommunikation in einem der jeweiligen Situation angemessenen Ton stellt ein entscheidendes Bindeglied einer guten Zusammenarbeit zwischen Politikern und Bürgern dar. In genau diesem Punkt sieht MOIN jedoch großes Verbesserungspotential mit Blick auf die kommunale Politik. Ein Beispiel hierfür ist eine Ratssitzung, die am 22.Juli.2015 in Westoverledingen stattfand. An dieser öffentlichen Sitzung nahmen die Anwohner der Birkenstraße nicht teil, da sie befürchten mussten, von den anwesenden Politikern beschimpft zu werden. Nicht zu Unrecht, wie am 24. Juli 2015 in der Presse zu lesen war. Dort wurde ein Ratsherr zitiert, der den Anwohnern eine „zweifelhafte Vorgehensweise“ vorwarf und von „Rädelsführern“ sprach. Der Begriff „Rädelsführer“ wird laut Duden als „jemand, der eine Gruppe zu gesetzwidrigen Handlungen anstiftet und sie anführt“ definiert. Dieser Sprachgebrauch ist nach Ansicht von MOIN nicht angemessen. Es drängt sich die Frage auf, warum die Ratsvorsitzende Hedwig Pruin ein solches Verhalten geduldet hat. Schließlich ist der soziale Friede eine zentrale Aufgabe der Politik. Ratspolitiker sollten in der Lage sein, den Einwohnern Entscheidungen plausibel und nachvollziehbar zu erläutern, ohne sie zu diskreditieren.
Nach Ansicht der MOIN-Akteure sollten Politiker bei Konflikten ausgleichend wirken, anstatt diese noch zu schüren.
Genau diese Deeskalation kann durch eine wertschätzende Kommunikation, die auch den transparenten Austausch von Informationen beinhaltet, erreicht werden. Ein Politiker sollte erkennen, dass sich Bürger, die Monate um ihre Existenz, ihre Heimat oder um die Vermeidung einer Rennstrecke kämpfen, in einem emotionalen Ausnahmezustand befinden. Dass dies offensichtlich nicht erkannt wird, stimmt den einen oder anderen Bürger nachdenklich.
Große Unsicherheit im Zusammenhang mit der Titulierung als „Rädelsführer“ spiegelten MOIN einige Anwohner der Birkenstraße wider. Man wisse nicht, wer nun ein „Rädelsführer“ sei und ob überhaupt noch Kritik geübt werden dürfe, ohne öffentlich diskreditiert zu werden.
Vor dem Hintergrund der von MOIN als wichtig erachteten Kommunikation ist ein Besuch in einer Gemeinde / Stadt, die keine Gebühren für den Ausbau von Straßen von ihren Anwohnern erhebt, geplant. Dort soll erörtert werden, inwieweit ein solches Vorgehen auch für Westoverledingen denkbar ist.