Wählergruppe „Moin“ macht sich für rollende Arztpraxen im Rheiderland stark
Gabriele Schröter will das Rheiderland im Kreistag vertreten / lokales Bündnis für die Friesenbrücke
Rheiderland / Westoverledingen. Das Logo hat etwas typisch Ostfriesisches: Das Blau symbolisiert den Himmel, das Grün die Weiden. Der Buchstabe „I“ erinnert an einen Leuchtturm: „Moin“ steht auf weißen Lettern in dem Logo. „Moin“ heißt eine neue politische Kraft, die in den Kreistag einziehen möchte. Sie ist die einzige Wählergruppe, die sich erstmals um Sitze im Leeraner Kreisgremium bemüht.
Auch für den Wahlbereich Rheiderland / Borkum geht „Moin“ mit einer Kandidatin ins Rennen: Gabriele Schröter möchte einen der 55 Sitze im nächsten Kreistag erlangen. Die 69-Jährige ist pensionierte Studienrätin und ist im Vorstand der BUND-Ortsgruppe Westoverledingen. Dabei sollen Natur- und Umweltschutz keinesfalls die einzigen Schwerpunkte sein, für die sich Gabriele Schröter im Kreistag einsetzen will. Die Folgen des demografischen Wandels liegen der Mutter von drei erwachsenen Kindern nach eigener Aussage sehr am Herzen. Um dem Ärztemangel im Rheiderland entgegenzuwirken wird sich die „Moin“-Kandidatin im Kreistag „schnellstens“ für eine neue Idee stark machen: „Wir wollen erörtern, inwiefern rollende Arztpraxen für das Rheiderland Sinn machen“, sagt Gabriele Schröter. Nach ihren Vorstellungen soll ein umgebauter Kleintransporter mit Liege, Laptop und Laborgeräten als Behandlungszimmer dienen. „Die Ärzte können damit die kleinen Orte anfahren oder in Einzelfällen sogar Patienten direkt besuchen“, erläutert die Kreistags-Kandidatin. „Der Hausarzt auf Rädern ist keine fixe Idee, sondern funktioniert: Der Landkreis Wolfenbüttel hat damit gute Erfahrungen gemacht.“ Dort werde das Projekt von der Technischen Universität Braunschweig wissenschaftlich evaluiert. „Von den Ergebnissen können wir im Rheiderland profitieren. Wir sollten keine Zeit verlieren“, sagt Gabriele Schröter, die in Westoverledingen wohnt.
Als Westoverledingerin will sie sich nach eigenen Worten „natürlich dafür einsetzen“, dass die Friesenbrücke bei Weener „schnellstens“ wieder aufgebaut wird: „Wir brauchen dringend ein lokales Aktionsbündnis ‘Aufbau Friesenbrücke‘, in dem neben dem Landkreis Leer, der Stadt Weener und der Gemeinde Westoverledingen zum Beispiel Vertreter von Tourismus und Radfahrern sitzen. Bei dem Thema müssen wir geschlossen aufs Tempo drücken!“
Die Friesenbrücke ist für Gabriele Schröter auch im übertragenen Sinne eine von mehreren Verbindungen zwischen dem Rheiderland und Westoverledingen. Nicht zuletzt deshalb fühlt sie sich als Westoverledingerin für eine Kandidatur östlich der Ems gut aufgehoben. „Ich habe mich in das Rheiderland verliebt, auch weil mich die Weite so sehr an meine Kindheit erinnert, sagt die frühere Studienrätin. Bis zu ihrem elften Geburtstag lebte Gabriele Schröter in Kanada, wohin es ihren Vater beruflich verschlagen hatte. Ihre Liebe zum Rheiderland hat sie bisher eher künstlerisch ausgedrückt: „Ich habe viele Landschaftsbilder des Rheiderlandes gemalt“, sagt die Hobby-Künstlerin. „In Aquarell und in Zeichnungen. Bei mir muss es schnell gehen.“ Künftig will Gabriele Schröter im Kreistag aufs Tempo drücken.